Kategorie: Feinschmecker

Zum Abschied nochmals ins Rodney’s

DSC01168In dieser Woche haben wir kulinarisch querbeet alles genossen. British Colombia Küche, US-Burger, eine Wurst im Restaurant Wvst und und und. Bevor die Familie wieder zurück in die Schweiz reist, geniessen wir unser Abschiedsessen im Rodney’s mit Wein, Bier, Austern, Shrimps und Lobster.

Ganz nach unserem Gusto, lecker war’s auch diesmal.

Danke für Euren Besuch, ich habe mich riesig gefreut. Es hat Spass gemacht, Euch mein temporäres zu Hause und ‚the big city‘ zu zeigen.

Thank you 🙂 .

Ausflug nach Venezuela

DSC00835Noch nie habe ich eine Stadt gesehen, die betreffend internationaler Küche so vielfältig ist, wie Toronto. Ich denke, es fehlt kaum ein Land, welches hier nicht seine traditionellen Gerichte anbietet. Es ist ein wahres Paradies.

Auch wenn man die Kochkunst nicht mit dem Europäischen Standard vergleichen kann, lohnt es sich alles auszuprobieren.

Letzten Samstag habe ich einen Ausflug in eines der beiden Venezolanischen Restaurants gemacht. Das Gordo Ex Cafe ist ein kleines Restaurant mit einer überschaubaren Speisekarte. Man wird sehr freundlich empfangen und die Speisen sind im Handumdrehen auf dem Tisch.

Zuerst gab es  einen „Käse Stick“ mit dem Hinweis, dass man nur einen nehmen soll, weil man sonst den Rest nicht schaffen würde. Danach folgte die Arepa Sifrina mit 3 verschiedenen Saucen – Knoblauch, Paprika und Avocado, wobei mir persönlich hat die traditionelle Avocado-Sauce am besten geschmeckt hat. Arepa sind Maisteigtaschen die mit verschiedenen Zutaten gefüllt werden. Ich folgte der Empfehlung und nahm eine Tasche mit Poulet, Avocado und Käse. Als ich die Speise serviert bekam, dachte ich „jöh, ist das ein herziges, kleines Ding“. Aber au weia, ich kann euch sagen, die Tasche hatte es in sich. Ich denke ich habe sie nur geschafft, weil ich den ganzen Tag kaum etwas gegessen habe. Am Schluss fühlte ich mich – sorry für das folgende – so voll gefressen, dass ich nach Hause gelaufen bin (ca.  60 – 70 Minuten).

Ich glaube ich muss das zweite Restaurant auch noch besuchen 😮 .

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Regen, Regen und nochmals Regen

Diese Woche hat es praktisch nur geregnet und wenn man sich nicht schon wieder im PATH verlaufen wollte, konnte man sich mit einem Freund gemütlich in ein Kaffee setzen.

Es ist faszinierend, beim Lunch oder Dinner wird man sehr schnell bedient und kaum hat man den letzten Bissen geschluckt, wird auch schon gefragt, ob man noch etwas haben möchte. Verneint man dies, kommt subito die Rechnung mit dem Hinweis, dass keine Eile besteht…
…aber eigentlich sollte man bezahlen und gehen.

In den Kaffees ist das ganz anders. Da kann man stundenlang dasitzen, obwohl man kaum etwas konsumiert und keiner fragt danach. Praktisch überall gibt es free WiFi und falls man ein Passwort braucht, hängt dies irgendwo gross am Anschlagbrett. Ich habe mal nachgefragt, ob das wirklich niemanden stört. Die Antwort dann etwas unerwartet, denn der Torontonier erklärte mir, dass er ein schlechtes Gewissen hätte und es nie tun würde. Komisch aber, dass es wirklich alle, in jedem Alter, tun.

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Ich hab ihn wieder …

DSC00105 … meinen geliebten ‚Cranberry Boursin‘. Ich hab ihn einfach zum fressen gern!

In Victoria (BC) habe ich das erste Mal Bekanntschaft mit ihm gemacht, doch leider wird der Käse in der Schweiz nirgends verkauft, aber hier in Toronto … mmhh 🙂 .

Maple Syrup

Ja und das gehört einfach dazu. Gemäss Aussagen der Einheimischen gehen alle Kinder einmal im Jahr dorthin wo das „magische Wasser“ zum „Syrup“ wird. Also habe auch ich die letzte Chance in diesem Jahr genutzt und bin an eine der Produktionsstätte gefahren.

Zuerst ging es mit der Metro circa eine halbe Stunde stadtauswärts bis zum Treffpunkt des Reiseveranstalters. Ein alter, gelber Schulbus brachte uns schliesslich, nach einer weiteren halben Stunde, an unser Ziel – Stouffville. Übrigens die Schulbusse habe ich auch in der Stadt gesehen, die sind wirklich noch im Einsatz, diese Schüttelbecher. Bei uns würden die klapprigen Dinger schon lange aus dem Verkehr gezogen oder mindestens mit Gurten versehen.

Der Bauer, sorry Farmer, brachte uns dann mit dem Heuwagen – hatschi – ab in den Wald wo die Geschichte mit dem Maple Syrup begann. Der Ahornsirup wurde wie so vieles per Zufall, von Ureinwohnern, entdeckt. Beim übernachten im Wald hat eine Familie Wasser aus einer Baumrinde geschöpft um damit das Essen zu kochen. Der Vater hat beim erwärmen des Wassers gemerkt, dass es irgendwie süsslich schmeckt. Also haben sie solange heisse Feuersteine ins Wasser gelegt, bis das flüssige Etwas dicker und dicker wurde. Zuerst Sirup, dann Butter bis schliesslich Candies daraus wurden. Und so hat die Geschichte ihren Lauf genommen. Der Sirup wurde als Geschenk oder Tauschware überall hin sozusagen exportiert. Irgendwann kamen die ersten Besucher in den Wald und brachten gute Tipps wie man die Flüssigkeit effizienter sammeln und kochen konnte … …

Etwas mehr als 90% des Syrups kommt aus Quebec, aber auch die Torontonians sind mega stolz auf „ihren Syrup“. Die Farmer nennen den reinen Baumsaft liebevoll das magische Wasser. Magisches Wasser deshalb, weil es am Anfang mit einem Zuckeranteil von nur 3% eher nach Wasser aussieht und auch schmeckt und erst beim einkochen eine dunkle Farbe annimmt. Das „fertige Produkt“ weist einen Zuckergehalt von 67% auf. Es wurde uns ans Herz gelegt, nicht einfach einen billigen Fusel zu kaufen, sondern nur den „Pure Maple Syrup“, denn nur der schmeckt auch wirklich gut. Ebenfalls haben sie erklärt, dass wenn der Saft langsam erhitzt wird, die Farbe dunkler und somit die Qualität besser ist. Bis am Sonntag konnte ich das Zeug nicht ausstehen, aber ich muss zugeben, ich musste meine Meinung gewaltig ändern. Meine Güte, der goldige, dickflüssige Saft ist so was von lecker!

Nach dem Syrup ging es weiter zu einem „Farmermarkt“ 🙂 . Stellt Euch vor ich habe sogar etwas gekauft. Einen Hoodie der “Blue Jays” (Baseball-Team Toronto), damit ich am Spiel von Ende April wie ein echter Fan aussehe 😉 .

Und hier wie gewohnt ein paar Bilder mit Kommentaren:

St. Lawrence Market

Ganz in der Nähe vom „Bügeleisen“ liegt der St. Lawrence Market. Hier gehe ich meistens freitags oder samstags vor allem Esswaren einkaufen. Der Markt, bestehend aus zwei Gebäuden, bietet Raum für alles was man sich vorstellen kann. In der südlichen Halle gibt es einen permanenten Markt, wohingegen die nördliche Halle fast ausschliesslich am Samstag genutzt wird. Dann verkaufen die Farmer ihre frisch geerntete Ware. Ich habe gehört, dass der Markt bei Gastronomen und Spitzenköchen zu den besten gehört 🙂 . Früher wurden die beiden Gebäude als Rathaus und Polizeistation inklusive Gefängnis genutzt, zum Glück für viele Feinschmecker hat sich das verändert .

Es ist wirklich immer wieder ein Erlebnis hier Fleisch, Fisch, Käse, Obst, Gemüse usw. einzukaufen, die Auswahl ist immens. Zwar habe ich es noch nie gebraucht, aber es soll sogar eine Stelle geben, wo man sein Gepäck „zwischenlagern“ kann wenn man sich übernommen hat.

St. Patrick’s Day in Toronto

Selbstverständlich feierten wir den St. Patrick’s Day auch. Dass heisst wir haben die Parade am Sonntag ausgelassen und sind am Montag, am eigentlichen St. Patrick’s Day, in ein irisches Pub gegangen und haben dem Treiben zugeschaut.

st-patrick-s-day-gruenes-bierVon einem Einheimischen haben wir gelernt, dass man etwas grünes Tragen muss. Viele trugen ein einfaches T-Shirt, andere hängten sich eine grüne Plastikkette mit Glückssymbolen um, wieder andere klebten sich Kleeblätter auf die Wangen und andere kleideten sich von Kopf bis Fuss in grün ein. Sogar grünes Bier gab es! Beim Nachfragen wurde ich aufgeklärt, dass sie einfach Farbstoff ins Bier geben, na ja. Weil der Tag immer in die Fastenzeit fällt, erhalten die Iren ganz offiziell eine Fastenpause und alle die mitmachen natürlich auch. Das ursprünglich religiöse Gedenken an den irischen Bischof Patrick ist zu einem bunten, oder besser grünen, Volksfest geworden. Am 17. März ist Grün die vorherrschende Farbe der feiernden Iren in aller Welt. Grün scheinbar deshalb, weil das irische Kleeblatt, einst eine heilige Pflanze,  im 17. Jahrhundert zum Symbol des irischen Nationalismus wurde.

Hier findet ihr noch ein paar Bilder: http://www.thestar.com/news/gta/2014/03/16/st_patricks_day_parade_in_toronto_live_coverage.html

Die Kanadier sind ein verrücktes, sympathisches Volk.

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