Kategorie: British Columbia

Wild, wild West

Im Stanley Park Vancouver kann man bis zum Umfallen laufen, so riesig ist er. Mit seinen etwas mehr als 400 Hektaren ist er der grösste Stadtpark von Canada und der drittgrösste Nordamerikas. Durch den Park zieht sich ein rund 200km langes Netz von Spazierwegen durch Wälder, Wiesen und dem Ufer entlang. Spaziergänger, Velofahrer, Inlineskater und Tiere in Hülle und Fülle beleben den Park.

Vom Park hat man eine wunderbare Sicht auf die Skyline von Vancouver. Das Aquarium haben wir diesmal ausgelassen, weil es in der Vorsaison und wegen Maintenance-Arbeiten nur eine sehr kurze Öffnungszeit hatte. Dafür hatten wir Zeit nochmals die bronzene Statue Girl In Wetsuit zu besuchen. Die Statue erinnert uns sehr stark an die Statue Die kleine Meerjungfrau in Kopenhagen und scheinbar sind wir nicht die einzigen, den ihre Installation hat zu Kontroversen geführt. Wie auch immer, sie sitzt nun schon seit 1972 auf ihrem Felsen draussen im Burrard Inlet an der Nordseite des Stanley Parks und wird häufig als Landeplatz für Möwen verwendet. Man kann sagen, der armen Dame geht es ziemlich beschissen. Trotzdem auch das Girl In Wetsuit gefällt uns.

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Als wir weiter durch den Park marschieren, sehen wir einen Hund … äh … das ist gar kein Hund, sondern ein Kojote. Wau, so einen habe ich noch nie so nahe gesehen. Halt! Nicht so schnell davon rennen, ich muss doch noch ein Beweissfoto machen 🙂 . Kurz darauf begegnet uns eine aufgeregte Frau mit ihrem kleinen Hündchen, die uns fragt, ob wir einen Kojoten gesehen haben. Ja, haben wir. Sie hat darauf hin ihren kleinen Hund ganz nahe an sich genommen. Der Kojote, ein cleverer Kerl, hat sich unter den weit hinunter hängenden Ästen eines grossen Baumes versteckt.

Neben den wilden Gänsen (ja, wir haben natürlich an unsere warmen Winterjacken gedacht – Canada Goose) fanden wir auch hier die süssen Eichhörnchen und einen Waschbär. Später am Abend dann auch noch Krabben – gekocht auf dem Teller 😉 .

Ein weiterer interessanter und schöner Tag geht zu Ende und das Wetter, welches am Morgen gar nicht so vielversprechend aussah, hat sich von der besten Seite gezeigt.

Vancouver

Obwohl wir im 2006 schon einmal hier waren, erscheint uns einiges neu. Wie in Toronto wird auch in Vancouver überall gebaut, an jeder zweiten Strassenecke gibt es eine Baustelle.

Als wir an der Vancouver Art Gallery vorbei kommen, sehen wir einen grossen, schwarzen Kopf und wundern uns, warum die Leute so frech sind und ihre gebrauchten Kaugummis auf ihn kleben. Zu unserer Überraschung stellen wir fest, dass dies die Absicht des Künstlers ist. Naaa ja?! Auf einem kleinen Warnschild steht dann aber trotzdem noch ein Satz von wegen Risiko und man sollte doch zur eigenen Sicherheit nach dem Berühren des Kopfes die Hände waschen …

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Weiter geht es via Altstadt an den Hafen. Dort finden wir einen Fischreiher, der es sich etwas gar einfach machen wollte mit dem Fisch fangen. Hat aber in der Zeit als wir ihn beobachtet haben nicht geklappt. Und wenn er noch nicht gestorben ist, so steht er immer noch da …

mal schauen was es heute leckeres gibt

mal schauen was es heute leckeres gibt

hallo Fischli

hallo Fischli

wo seid ihr den

wo seid ihr den

Es ist immer wieder faszinierend am Hafen zu stehen und das Geschehen zu beobachten. All die grossen Frachtdampfer, die Kreuzfahrtschiffe und dann natürlich auch die „privaten Villen“ auf dem Wasser 😉 . Hier kommt noch ein interessantes Element dazu, nämlich all die startenden und landenden Wasserflugzeuge. Ein richtiges Gewusel und trotzdem kommen alle aneinander vorbei.

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Morgen geht es noch in den Stanley Park bevor wir uns dann wieder auf den Weg nach Hause, ich meine nach Toronto, machen 🙂 .

Weiter geht es …

… mit der Fähre nach Tsawwassen nahe bei Vancouver. Ausser auf der Autofähre Horgen-Meilen war ich noch nie mit einem Auto auf einem Schiff. Die Dimensionen hier imponieren definitiv. Auf der Fähre haben riesige Lastwagen, Tanker und ich weiss nicht wie viel hundert Auto platz. Zudem gibt es diverse Restaurants und Spielecken für die Kinder …  eben alles sieben Schuhnummern grösser.

Die Überfahrt von Nanaimo nach Tsawwassen dauert rund zwei Stunden. Genügend Zeit um das Schiff zu inspizieren und um einen kleinen Lunch zu geniessen.

Nach der kurzen Fahrt nach Vancouver und dem Einchecken im Hotel geniessen wir, nach der guten Erfahrung in Toronto, im Rodney’s leckere Austern und Muscheln 😮 . Die Leute hier sind super freundlich und haben Freude Leute aus Toronto hier zu haben (und natürlich kennen wir auch das Steam Whistle Bier, schliesslich wird das in Toronto gebraut). Heute lernen wir etwas Neues kennen; rohe, frische Scallops, die direkt vor unseren Augen geöffnet und wie die Austern auf ihrer eigenen Schalenhälfte serviert werden. Das war eine richtige Delikatesse und für uns auch ein Highlight. Gut ist Man und Frau ab und zu mutig 🙂 .

Pacific-Rim-Nationalpark

Gestärkt nach einem feinen Frühstück, haben wir uns auf den Weg in den Pacific-Rim-Nationalpark gemacht. Natürlich mussten wir zuerst einen Tagespass lösen, bevor wir den Park legal betreten durften.

Gemäss Guide soll es wunderschöne Wanderwege geben. Also haben wir die Wanderschuhe mit eingepackt und uns bei der Touristeninformation schlau gemacht. Wir finden heraus, dass einerseits die Wege praktisch alle in einer Sackgasse enden und die Wanderwege für unsere Begriffe eher Spazierwege sind. Somit haben wir die Möglichkeit mehrere Wege locker an einem Tag  zu bewältigen 🙂 .

Der Park hat eine Gesamtfläche von 511 Quadratkilometern, seine Länge beträgt rund 130 km. Daher ist es schon erstaunlich, dass praktisch alle Wanderwege eher kurz sind. Wie auch immer, der Park ist wunderschön und variiert in seiner Vegetation innert kürzester Distanz wesentlich. Da gibt es zum Beispiel die Long-Beach mit kilometerlangen Sandstränden und gleich nebenan steht ein prächtiger Regenwald, gefolgt von einer dürren Landschaft mit kurzen, knorrigen Bäumen. Faszinierend!

Bären, Elche oder andere grösseren Tiere haben wir leider nicht gesehen, dafür eine Schlange und ein fasanähnlicher Vogel der uns angeknurrt hat. Ja, richtig: angeknurrt. Wir sind ihm wohl über den Weg gelaufen 🙂 .

Ach ja, am Abend kreiste direkt vor unserm Hotelzimmer ein Weisskopfseeadler. Leider war er zu schnell um ihn fotografieren zu können.

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Tofino – Wickaninnish

Das sind keine Fantasienamen von mir, sondern das nächste Reiseziel nach Victoria und das Inn in dem wir drei Nächte verbringen werden. Nach etwas mehr als vier Stunden Autofahrt durch malerische Landschaften, an Seen vorbei, durch Wälder über einige Hügel haben wir unser Inn erreicht. Das Wickaninnish Inn wurde nach einem Indianer Häuptling benannt und so heisst scheinbar auch der vorderste Mann im Kanu.

Das Zimmer mit Blick aufs Meer gefällt uns sehr. Rasch machen wir uns auf den Weg zum Strand. Endlos erscheint er und die Muster faszinieren vor allem Stefan (ich glaube er hat tausend verschiedenen Fotos geknipst 😉 ). Wie ruhig hier alles ist, nur das rauschen der Wellen und sonst nichts, mir gefällt es. Am Strand finden wir leere Muscheln und Krabben, Qualen, ein noch lebender Seestern und eben x diverse Sandmuster die von den Wellen und vom Wind gezeichnet wurden.

Tofino liegt an der Westküste der Vancouver Island. Tofino und das nahegelegene Ucluelet liegen nicht weit vom Pacific-Rim-Nationalpark weg und diesen werden wir morgen so weit wie möglich durchwandern.

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Bekannt – Bekannter – Victoria

Weiter geht es mit der Entdeckungstour in Victoria. Irgendwie versucht die Stadt jung und dynamisch zu wirken und mischt dann dies mit der altehrwürdigen britischen Tradition. Es ist eher ein Ort um sich zu entspannen und die Ruhe zu geniessen. Eigentlich fast merkwürdig, wenn man denkt, dass Victoria die Hauptstadt der Provinz British Columbia ist. Übrigens, die Stadt steht, mit Ausnahme vom Parlamentsgebäude, dessen Grund 2006 von der Stadt gekauft wurde, bis heute auf Indianergebiet.

Viel sind wir heute gelaufen und entdecken dennoch auch am zweiten Tag in Victoria praktisch keine Veränderungen. Alles ist sehr familiär und viele der Erinnerungen aus dem 2006 leben wieder auf. Es ist schön nochmals hier zu sein. Victoria ist zwar eine schmucke Stadt, aber gleichzeitig auch sehr provinziell und ich könnte mir nicht vorstellen hier nochmals für längere Zeit zu wohnen, trotz der vielen Emotionen.

Der afternoon tea im Empress Hotel ist auch diesmal ein Erlebnis, einfach legendär und ausserordentlich lecker. Morgen geht es dann weiter nach Tofino.

Good bye Victoria, es war schön nochmals zurück zu kommen.

Wo ist die Zeit geblieben?

Nach 7 Jahren stellen wir fest, dass sich Victoria kaum verändert hat. Dieselben Häuser, Strassen, Bars, Wassertaxis und Wasserflugzeuge, alles ist noch da. Gibt es auch Neues? Kaum, ja vielleicht, dass die eine oder andere Bar etwas grösser geworden ist. Das ist kaum zu glauben! Wie kann sich eine Stadt in 7 Jahren so wenig verändern? Unglaublich.

Die Schule ist noch genau so wie damals, mein Lieblingskaffee Mirage unverändert und unser damaliges zu Hause steht auch noch da, stolz und gepflegt. Da wird Frau ja richtig warum ums Herz 🙂 .

Überall am Strassenrand der Innenstadt gibt es Schilder mit der Geschichte von Victoria. Spannend all die Fakten, irgendwie habe ich das beim letzten Mal gar nicht mitbekommen. Vielleicht ist das die Veränderung,  eventuell sind die Schilder neu! Irgendwo lese ich dann, dass Victoria das älteste China-Town von Canada hat. Victoria und China-Town?? Ah ja, genau da war doch was. Ein buntes, grosses und stilvolles Tor mit einer Handvoll chinesischer Häuser. Wahrscheinlich hat Victoria wirklich das älteste China-Town, aber auch das kleinste.

 

Victoria – Vancouver Iland

DSC01223Im 2006 habe ich im Empress Hotel einen afternoon tea genossen. Ich empfand es damals als „very British“, lecker und wunderschön, ich habe es genossen. Deshalb haben wir uns entschieden diesmal in diesem Hotel zu nächtigen.

Nach etwas mehr als fünf Stunden Flugzeit sind wir sicher in Victoria gelandet, haben das Mietauto in Empfang genommen und sind vom Flughafen direkt zum Hotel gefahren. Ja, das Hotel sieht noch genau so aus wie damals. Ich freue mich schon jetzt auf den afternoon tea.

Mittlerweile ist es bereits zehn Uhr abends und wir sind noch ein bisschen hungrig. Weil die Victorianer sehr früh „die Schotten dicht machen“ bleibt uns nichts anderes übrig als im McDonalds einen Hamburger zu kaufen. Der Laden ist noch der selbe schmuddlige Schuppen wie damals. Na ja, wie hat Dani F. gesagt: 1x im Jahr muss man da einfach durch.

Guet Nacht und bis morgen.

Morgen geht’s in die Ferien

Morgen gehen wir in die Ferien 😮 … ähm … 🙂 …

Im Ernst, morgen steigen wir wieder in den Flieger und besuchen die Westküste von Canada oder auch gemäss Autoschild beautiful british columbia. Zuerst fliegen wir nach Victoria und schauen dort, was sich seit 2006 verändert hat. Mit dem Mietauto geht es dann nach Tofino und schliesslich mit der Fähre nach Vancouver.

Ja dann, Koffer packen und los geht es.

 

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