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1 Selfie muss sein

Canada Goose

Überall in der Stadt sehen wir Leute mit Canada Goose Jacken und weil es immer noch ziemlich kalt ist, haben wir beschlossen auch solche Dinger zu kaufen. Herrlich, kein Problem mehr auch tief in der Nacht die Stadt zu erkunden und dies eben nicht im Untergrund.

Viele Stadtbewohner behaupten: ‚Jetzt kommt dann der Frühling. Der ist wunderschön, es wird überall grün, es gibt so viele Bäume und Pflanzen. Hmm Frühling, grüne Bäume? Irgendwie kaum zu glauben, bis jetzt ist alles eher grau und den Spruch haben wir schon so oft gehört. Aber was soll’s wir haben ja jetzt ‚Arctic Program‘ Jacken.

Die Filmstadt

Toronto ist eine wahre Filmstadt. Es vergeht kein Tag ohne, dass wir irgendwo eine Filmkamera und, oder einen Schauplatz antreffen. Hier scheint es überhaupt kein Problem zu sein ganze Strassenabschnitte, Cafés oder Teile eines Campus für Filmaufnahmen kurz- oder mittelfristig zu sperren. Sogar in der Nacht werden fleissig Action-Streifen produziert. So geschehen gleich bei mir um die Ecke, die halbe Nacht hat man Sirenen, quietschende Reifen und Geschrei gehört. Dann sieht man ein total demoliertes Auto und wundert sich was hier geschehen ist, bis man eben die Filmkameras sieht. Auch sind wir schon an einem Büro mit der Aufschrift ‚Chicago Police Departement‘ vorbeigelaufen … hä …? Na ja, nur nicht verwirren lassen und immer zuerst schauen ob es Kameras gibt, bevor man glaubt was man sieht 😉 .

Ich habe gelernt, dass die Stadt wegen seiner wichtigen Stellung im Bereich Medien und Film auch als „Hollywood des Nordens“ bezeichnet wird. Toronto ist häufig Dreh- oder Handlungsort von internationalen Filmen. Die Filmproduktionsgesellschaften sollen gemäss der städtischen Behörde ‚Toronto Film and Television Office‘ pro Jahr mehrere Hundert Millionen Dollar für Dreharbeiten in Toronto ausgeben.

Filme oder Teile von Filmen wie ‚The Sentinel – Wem kannst Du trauen?‘, ‚Resident Evil – Apocalypse‘, Teile von ‚Police Academy‘ oder sogar die ‚Raumschiff Enterprise Episode – All Our Yesterday‘ und viele mehr, wurden hier gedreht. Vor allem der dritte Teil von Police Academy wurde fast vollständig hier aufgenommen. Obwohl sich die Geschichte in einer US-Grossstadt abspielt, soll man öfters die Skyline von Toronto sehen. Hat jemand von Euch den Film gesehen und das bemerkt?

 

 

Ripley’s Aquarium

Am Fusse des CN-Towers in Toronto steht das Riesen-Aquarium Ripley’s. Das mussten wir natürlich auch noch besuchen. Da wir genügend Zeit haben, musste der Besuch nicht am gleichen Tag sein, wie der vom CN-Tower. Wir konnten in aller Ruhe einen Tag wählen … … einen saukalten Tag 😉 . Scheinbar wurde das Aquarium erst im 2013 eröffnet und soll etwa 130 Millionen Dollar gekostet haben. Egal, es ist ein wahres Unterwasser-Paradies an Land, welches auf rund 1’100 Quadratmeter eine  Vielzahl an Attraktionen bietet. Stellt euch vor, rund 45 Aquarien mit 5.7 Millionen Liter Wasser, Salz- und Süsswasser, welche Lebensräume für Fische aus der ganzen Welt bieten. Zwar gibt es keinen Outdoor-Teil wie in Vancouver und damit auch keine Beluga Wale, aber das Aquarium war so faszinierend, dass man gar nicht gemerkt hat wie schnell die 3 oder gar 4 Stunden verflogen sind. Zum Glück ist hier noch keine Hochsaison, denn dan gäbe es ein Zeitlimit und natürlich müsste man dann auch für die Eintrittstickets lange anstehen.

… und weil laufen soviel Durst gibt und die Steam Whistle Brewery so nahe ist, wurden wir fast zu diesem Abstecher gezwungen.

Der Wegweiser ...

Der Wegweiser …

... die Einladung von aussen ...

… die Einladung von aussen …

... an der Bar

… an der Bar

Zwar habe ich die Kamera noch nicht ganz im Griff. Trotzdem hier ein paar Aquarium-Bilder:

 

Canadian National Tower

Der Canadian National Tower, kurz CN Tower ist mein Landmark und nebenbei gesagt auch ein Wahrzeichen von Toronto, welches Ende der 70er Jahre fertiggestellt wurde. Bis im Jahre 2009 war er mit seinen 553m der höchste Fernsehturm der Welt. Der Canton Tower im chinesischen Guangzhou oder eben Kanton, ist mit seinen 600m ‚es bitzeli‘ höher geworden. Bis im Jahre 2007 war der CN Tower sogar das höchste Gebäude der Welt, welches nun aber der Burj Khalifa in Dubai, mit seinen sagenhaften 828m, ist.

Scheinbar besuchen jedes Jahr etwa 2 Mio. Menschen den Turm. Auf knapp 350m Höhe gibt es ein Drehrestaurant und eine Aussichtsplattform mit einem Glasboden. Wenn man im Restaurant isst, darf man auch die Aussichtsplattform besuchen, ohne extra zu zahlen 😉 . Weil wir hungrig waren, beschlossen wir im Restaurant Mittag zu essen. Erstaunlich aber wahr, die Torontonians können richtig gut kochen, es hat vorzüglich geschmeckt. Einzig das Stück Roastbeef … … es war riesig, aber trotzdem sehr lecker. Nach rund 70 Minuten hat sich das Restaurant 1x um die Achse gedreht. Die Aussicht ist einfach fantastisch und wir wären sehr gerne noch länger geblieben. Der Keller hat uns dann aber ganz höflich die Rechnung gebracht und ist eine Minute später mit der Kreditkartenmaschine gekommen … … Das hiess für uns ab auf die Aussichtsplattform und mit Mut den Glasboden betreten, war schon etwas komisch aber auch echt cool.

Hier ein paar Bilder: 

  • Das ist wirklich ein See und kein Meer, obwohl man das andere Ufer gar nicht sieht.

A gift for … enjoy it!

… one for Brigitte …DSC00162

Das ist glaube ich der erste Hund, den ich in Toronto wahrgenommen habe, ein prächtiger Kerl.

 

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… one for Tom …

 

 

 

… and also one for the FIS-Team …

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Uwe, bei der roten Maschine könntest Du endless basteln 😉

Saftladen …

Die letzten Tage genossen wir bei stahlblauem Himmel. Es ist wirklich sehr, sehr kalt in Toronto und wenn sich der eiskalte Wind durch die Gassen  schlängelt und jedem ins Gesicht bläst, dann will man schleunigst wieder unter die Erde. Heute hatten wir wieder einmal plus 6 °C und wir fanden es schon ziemlich warm, fast schon frühlingshaft 🙂 . Die Torontonians, wie die Leute hier genannt werden, behaupten, dass der Frühling bald kommt und jedes Jahr wunderschön ist. In den Nachrichten allerdings, deuteten die Meteorologen darauf hin, dass es der kälteste Frühling seit Jahren geben wird 🙁 .  Da hab ich ja, wie schon in Victoria, wieder einmal mitten ins Schwarze getroffen. Nun ja,  das ist noch lange kein Grund zum heulen.

Freshly squeezedMeine tägliche Portion Vitamine hole ich mir beim Saftladen ‚Freshly Squeezed‘. Die pressen alles ganz frisch nach jeder Bestellung und geben kein Zucker dazu. Das einzige was man wissen muss ist was man von den hundert Sorten will und welche Menge, gibt ganz schön Druck, wenn hinter dir noch 10 Leute stehen. Mittlerweile kenne ich aber die „Geschmäckli“ -> and the winner is: Cranberry 😮 .

Heute als ich mir wieder einmal meinen Saft holte, habe ich noch den Julius entdeckt … DSC00124

St. Patrick’s Day in Toronto

Selbstverständlich feierten wir den St. Patrick’s Day auch. Dass heisst wir haben die Parade am Sonntag ausgelassen und sind am Montag, am eigentlichen St. Patrick’s Day, in ein irisches Pub gegangen und haben dem Treiben zugeschaut.

st-patrick-s-day-gruenes-bierVon einem Einheimischen haben wir gelernt, dass man etwas grünes Tragen muss. Viele trugen ein einfaches T-Shirt, andere hängten sich eine grüne Plastikkette mit Glückssymbolen um, wieder andere klebten sich Kleeblätter auf die Wangen und andere kleideten sich von Kopf bis Fuss in grün ein. Sogar grünes Bier gab es! Beim Nachfragen wurde ich aufgeklärt, dass sie einfach Farbstoff ins Bier geben, na ja. Weil der Tag immer in die Fastenzeit fällt, erhalten die Iren ganz offiziell eine Fastenpause und alle die mitmachen natürlich auch. Das ursprünglich religiöse Gedenken an den irischen Bischof Patrick ist zu einem bunten, oder besser grünen, Volksfest geworden. Am 17. März ist Grün die vorherrschende Farbe der feiernden Iren in aller Welt. Grün scheinbar deshalb, weil das irische Kleeblatt, einst eine heilige Pflanze,  im 17. Jahrhundert zum Symbol des irischen Nationalismus wurde.

Hier findet ihr noch ein paar Bilder: http://www.thestar.com/news/gta/2014/03/16/st_patricks_day_parade_in_toronto_live_coverage.html

Die Kanadier sind ein verrücktes, sympathisches Volk.

Unterwelt und Eaton Centre

Unscheinbar sind all die vielen Abgänge in die Unterwelt. Unter halb Toronto hat es riesige Einkaufspassagen (hier PATH genannt), wie das  Shopville im Zürcher HB, nur viel viel viel grösser. Die unterirdischen Foodcourts scheinen der Treffpunkt am Mittag zu sein. Hier trifft man Menschen mit unterschiedlichsten Nationalitäten, Jung und Alt, Bauarbeiter und Geschäftsleute mit Anzügen, die friedlich nebeneinander alle möglichen Gerichte geniessen. Übrigens, gedrängelt wird überhaupt nicht, es gibt immer einen respektvollen Abstand und wenn es etwas gratis gibt, wird ehr und redlich geteilt. Praktisch alle Untergrund-Anlagen verfügen über einen direkten Zugang zur Metro, sehr praktisch, vor allem wenn es regnet oder eben schneit.

Ein Besuch im Eaton Centre darf natürlich auch nicht fehlen. Wir benutzen den südlichen Eingang an der Ecke der Queen und Yonge Street. Als wir eintreten ist da ein grosses Nix, ausser einer Rolltreppe steht da nichts, wirklich nichts. Wir fahren ins erste Untergeschoss und treffen auf den Foodcorner. Thailändisches Essen, KFC, Chinesische Spezialitäten, Subway, Starbucks, Freshly squeezed, … … ausser Essen und Trinken gibt es nichts. Ich dachte schon, was hat den Fabio erzählt? Es soll riesig sein und man soll hier viele Stunden verbringen können. Also, da muss doch noch mehr sein. Um die Ecke und auch eine Etage tiefer finden wir dann die vielen Geschäfte, viiiieeele Geschäfte. Es ist gigantisch gross. Wie ich nachher herausfinde, ist das Eaton Centre sechsstöckig (ich denke drei sind unter der Erde) und verfügt über mehr als 300 Geschäfte, Kinos, Discos und es gibt sogar ein Hotel. Ja dann, ‚happy shopping‘.

SONY 1st picture

Im Eaton Centre kaufe ich eine Sony Fotokamera. Schliesslich brauche ich eine richtige Kamera. Der Verkäufer ist fast überschwänglich nett, nicht mehr ganz auf dem neusten Stand betreffend Aku laden, aber die Kamera kennt er bestens und auch über die Chipkarte weiss er Bescheid. Er nimmt sich Zeit uns einiges zu erklären und weist auch auf all die Aktionen hin, er macht das wirklich gut. Etwa 100x mahnt er uns ‚always use the hand strap‘. Als wir zu grinsen beginnen, merkt er, dass wir es begriffen haben. Das Bild ist das erste mit der neuen Kamera, natürlich geknipst von unserem Verkäufer.

Am Abend sehen wir dann per Zufall im Fernsehen eine Dokumentation über eine Schiesserei im Eaton Centre von letztem Juni. Scheinbar wollte der Täter einen jungen Mann umbringen, was ihm aber nicht auf anhieb gelang und er so einen weiteren Mann und einen Jungen anschoss. Der unschuldige Mann starb neun Tage später im Krankenhaus, der Junge überlebte. Über ihn war auch der Bericht. Er hatte einen Kopfschuss und war mehr oder weniger noch bei Bewusstsein. Es folgten 3 Operationen und nun scheint der Junge wieder okay zu sein.

Aber keine Angst, wegen der niedrigen Kriminalität gilt Toronto als eine der sichersten Grossstädte Nordamerikas. Als Vergleich lagen die Tötungsdelikte pro 100’000 Menschen in Toronto bei 1.9, in Atlanta bei 34.5, in Boston bei 5.5, in NY bei 7.3, in Vancouver bei 2.8, in Washington DC bei 45.5. Die Schweiz liegt bei rund 0.7, wobei die Zahlen in Genf und Zürich sicher höher sind als zum Beispiel in Appenzell oder St. Gallen.

In Davos gibt es Schnee, viel Schnee… in Toronto noch mehr!

Die frühlingshaften Temperaturen die wir bei der Ankunft genossen hielten nicht lange. Über die Nacht hat es geschneit und dies tut es, wie wir später merken, den ganzen Tag. Der Schnee wäre wunderbar, wenn da der eiskalte Wind nicht wäre. Es ist schwierig mit dem Wind zu gehen, weil der Kerl sich die ganze Zeit wendet und dreht. es bleibt nichts anderes übrig als „da müssen wir durch“.

Der erste Tag - 12. März 2014

Die Temperaturen und der Schnee sind das grosse Thema. In den Einkaufläden, in den Restaurants, in der Tagesschau, auf der Strasse, einfach überall. Und auch hier ist es ein gutes Thema, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen (was das Wetter nicht alles kann).

Wir lernen, dass Toronto ein Jahresbudget von  CAD 85 Mio. für die Schneeräumungen in der Stadt hat. 1x mit den Räumungsmaschinen durch die Stadt – kostet 5 Mio. Scheinbar haben sie im 2014 schon mehr als die Hälfte aufgebraucht und die „Toronter“ befürchten, dass sie dieses Jahr weit über Budget sein werden.

Wenn man zu kalt hat, kann man zum Glück in die Unterwelt tauchen … Ich verstehe jetzt, warum es so viele Passagen unter der Erde gibt.

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